5 – Mariensäule

Bevor ihr weitergeht - Euer 2. Standort am Marienplatz:

Näher an die Mariensäule herantreten,
so dass ihr sie vor euch habt und in Richtung Frauenkirche blickt

Schaut euch noch einmal die Mariensäule an. Sie erinnert seit 1638 an den glücklichen Ausgang des Dreißjährigen Kriegs für München und ist als gottesfürchtiges Werk durch Maximilian I. entstanden. Maximilian I. war der Sohn von Wilhelm V. und musste die Regentschaft übernehmen, die sein Vater im Jahr 1594 übergab. 

Das über elf Meter hohe Denkmal umfasst eine vergoldete Marienfigur aus Bronze, die auf einem Sockel aus Marmor thront. Die bekrönte Marienfigur steht auf einer Mondsichel und trägt auf dem linken Arm das Jesuskind mit einem Reichsapfel und hält in der rechten Hand ein Zepter.

Am Sockel sind vier bronzene Heldenputti angebracht, die gegen die vier Plagen der damaligen Zeit kämpfen: die Ketzerei (Schlange), den Krieg (Löwe), den Hunger (Drache) und die Pest (Basilisk).

All die Figuren auf der Mariensäule ließ Wilhelm V. für sein geplantes Grabmal anfertigen!

All diese Figuren ließ Wilhelm V. für sein geplantes Grabmal anfertigen, die es jedoch nie schmücken sollten, da die Wittelsbacher zu der Zeit Ende des 16. Jhds leider keine finanziellen Mittel mehr hatten, um Grabmale in einer Kirche so zu schmücken, dass es sinnvoll war. Das Volk hatte also zu dem Zeitpunkt einen Herzog, der viel gefeiert hatte und wertvolle Kunst angeschafft hatte, jedoch an politischer Würde wenig gewonnen hatte und daher auch nicht über finanzielle Mittel verfügte. Bayern war war immer noch kein Kurfürstentum. Dies wurde erst unter Maximilian I. viele Jahre später verwirklicht im Jahr 1623.

Übrigens gibt es noch viele weitere Figuren, die das Grabmal urspünglich schmücken sollten. Unter anderem die 4 aus Bronze gegossenen Löwen, die vor der Residenz stehen und denen wir so gern die Nase reiben, um Glück zu bekommen.

In der Kirche St. Michael selbst gibt es noch einen aus Bronze gegossenen Engel mit dem Weihwasserbecken erschaffen von Hubert Gerhard im Jahr 1596 und gleich beim Eingang in der Mitte zu finden ist. Und dann noch die Kreuzigungsgruppe aus Bronze, die direkt vor dem Chor in der Kirche platziert ist und den Corpus des Gekreuzigten am Kreuz, das umklammert wird von von der knienden Maria Magdalena, die sehnsüchtig von Schmerz gezeichnet, zu Jesus hinausblickt. Dieses Kunstwerk stammt von Jean de Boulogne aus dem Jahr 1594– ein flämischer Künstler im Dienst der Medici, der mit seiner Kunst aus Florenz den Manierismus einleitete.