Du bist an einem wunderbaren Ort in München gelandet. Man könnte natürlich glauben, dass es doch dann „Münchner“ Bratwurst Glöckl heißen müsste. Hier gibt es jetzt ein paar Infos für Dich, die Dir zur historischen Orientierung helfen.
Bevor wir aber in den Zweck des Hauses einsteigen, müssen wir uns ganz wichtig noch mit den Eigenschaften des Baustils beschäftigen. Ganz kurz auf jeden Fall!
Was ist das besondere an diesem Haus?
Höhe des Hauses
Nimmt folgende Position ein:
Gehe bitte zu dem Optikergeschäft „EuroEyes“. Es liegt zwischen der Frauenkirche und dem Bratwurstglöckl. Stelle Dich mit dem Rücken zu der Schaufensterfläche neben der Eingangstür von dem Optikergeschäft!
Aufgabe 1 von 2:
Betrachte die Höhe der Häuser links und rechts vom Nürnberger Bratwurst Glöckl am Dom. Was fällt Dir auf?
Genau – das Haus vom Nürnberger Bratwurst Glöckl am Dom ist immer noch in der Originalhöhe vom Ende des 18. Jahrhunderts. Alle anderen Häuser sind höher, größer, … Seit 1776 hat das Haus diese Höhe
Alter des Hauses
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1390;
Zu diesem Zeitpunkt sagen die Steuerbüchern der Stadt München, dass es 2250 Hausbesitzer gibt und insgesamt 13.000 Einwohner.
Das Gebäude vom Bratwurstglöckl wurde darüber hinaus vor dem Zeitpunkt des Baus der Frauenkirche errichtet! Zu dem Zeitpunkt war das Gebäude übrigens noch eine Etage niedriger. Alle Gebäude waren zu dem Zeitpunkt in der ähnlichen Höhe.
Aufgabe 2 von 2:
Mach Dir klar, wie klein alle Häuser dann erst wirkten, als die Frauenkirche im Jahr 1488 fertiggestellt war.
Unfassbar Größenunterschiede!
Übrigens:
Die Frauenkirche ist eine der größten Hallenkirchen Süddeutschlands.
– 108 m lang
– 38 m breit
– 31 m hoch (bis zum Gewölbescheitel)
Ein paar Daten
- Recht auf Ausschank:
Seit 1776 ist das Vorrecht für Ausschank im Grundbuch verzeichnet für das Bratwurstglöckl - Feste Adresse:
Seit 1789 heißt die Adresse „Frauenplatz 9“
Der Name „Nürnberger Bratwurst Glöckl“
Den Namen „Nürnberger Bratwurst Glöckl“ vergab Simon Bäumler, der die Gaststätte 1893 von der Pschorr-Brauerei pachtete. Es war dann 110 Jahre in Familienpacht der Familie Bäumler bis 2003 – die Zahl 130 Jahre erinnert also an das Jahr 2023, als Das Nürnberger Bratwurst Glöckl 130 Jahre Geburstag feiern konnte.

Simon Bäumler war fränkischer Herkunft. Der Name der Gaststätte hat eine Namensverwandschaft zur Nünberger Gastwirtschaft „Bratwurst Glöcklein“. Das war damals Ende des 19. Jahrhundert recht gut bekannt, lief gut, und hatte eine ähnliche Nachbarschaftslage zu einer Kirche – wie in Nürnberg. Dort war es die Moritzkapelle. An einem Mauervorsprung der Moritzkapelle befand sich der Herd für die Bratwurstküche und dort hing eine Glocke, – daher der Name „Bratwurst Glöcklein“ in Nürnberg.
Wofür ist das Haus noch berühmt?
Lizenz für Stehbierausschank
Es zeigt die Tradition der Gassenschenke und war bis vor einiger Zeit der einzige Stehausschank in München. Hierfür ist eine Lizenz der Stadt München notwendig!
Wir trinken Schaumiges im Ausschank
Es gibt Augustiner Bier aus dem 50 Liter Holzfass gezapft deshalb ist es stets frisch und bestens temperiert. Kenner und Insider bestellen Schaumiges – kennt man andernorts auch als Schnitt – die gute Hälfte einer Halben → Schaumkrone höher als bei normalen halben l. Dadurch bleibt das Bier länger frisch und die Menge ist auch für Damen angenehm.
Wohltat und Wohltätigkeit
Da die Augustiner Brauerei der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung angebunden ist, geniesst Du Dein Bier für Deine Wohltat und jedes zweite Bier ist für die Wohlltätigkeit.
Bratwurst in der Semmel
Und dann gibt es da noch die Bratwurstsemmel! Natürlich es ist ja das Bratwurst Glückl – ebenfalls durch das Fenster des Stehausschanks wird es hier auf die Hand serviert mit frischem Kren (Meerrettich) oder Senf. Einfach unfassbar gut.
